Motorräder: Neue Norm pusht den Markt

Großburgwedel. Eine neue Norm (Euro5+) für die Neuzulassungen hat den niedersächsischen Motorrad-Markt zum Jahresende kräftig gepusht. 3.303 (Vorjahr: 357) Neuzulassungen im Dezember waren ein Plus von fast 830 Prozent, was auch das Jahresergebnis mit einem Plus von 14,8 Prozent stark beeinflusste. 20.918 (Vorjahr: 18.222) neue Krafträder und -roller meldete das KBA in seiner Länderstatistik für das Jahr 2024. Insgesamt wurden 70.214 (Vorjahr: 67.159) neue und gebrauchte motorisierte Zweiräder verkauft.

Ohne die Sondereffekte hätte der Zweirad-Markt in Niedersachsen „rote Zahlen“ geschrieben, denn mit 10.362 und 10.556 Zulassungen habe es gleiche Halbjahre gegeben. Ohne den Boom im Dezember wären es für das zweite Halbjahr etwa 7.000 Verkäufe gewesen. Die niedersächsische Zweirad-Bilanz weise auch in der beliebten 125er Klasse Steigerungen aus. Im Dezember habe es eine Zunahme der Zulassungen um rund 1.200 Prozent auf 1.074 (Vorjahr: 80) Verkäufe gegeben, in der Jahresbilanz sei es plus 49,6 Prozent auf 3.215 (Vorjahr: 2.149) gewesen.

Der Gebrauchtwagenmarkt sei mit einem Plus von 0,9 Prozent und 33.133 (Vorjahr: 32.840) Besitzumschreibungen stabil verlaufen. Auffällig sei das schwache zweite Halbjahr, das mit 21.727 Umschreibungen rund 21 Prozent Verluste hinnehmen musste. Dies gelte auch für die 125er Klasse, die mit insgesamt 10.331 (Vorjahr: 10.154) Halterwechseln rund 13 Prozent unter dem ersten Halbjahr realisierte.

Das Ende der Homologationsnorm Euro5 zum 31. Dezember 2024 habe keine Konsequenzen für Bestandsfahrzeuge, sagte Bley. Bis zum 31. Dezember 2024 hätten die Fahrzeuge, die diese Abgasnorm erfüllen, vom Handel in den Markt gebracht werden müssen. Dies habe einen Boom ausgelöst und die Verkaufszahlen explodieren lassen. Nun bleibe abzuwarten, ob sich im wichtigen Frühjahresgeschäft die Kunden zwischen den bereits zugelassenen Euro-5-Modellen als Tageszulassung oder den aktuellen Euro-5+ Modellen entscheiden.