Bremen. Einen noch nie da gewesenen Run auf die staatlichen Fördertöpfe hat die Innovationsprämie „alter Machart“ erlebt. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hatte alle Hände voll zu tun. 1.249 (Vormonat: 422) Umweltboni mussten genehmigt werden, um möglichst allen Antragstellern im Markt an der Weser die volle staatliche Förderung zukommen zu lassen. Das große Plus von 196 Prozent zeigt, dass der Run auf die Fördertöpfe groß war. Seit 1. Januar 2023 gilt eine neue Regelung.
Karl-Heinz Bley, Präsident des Kfz-Landesverbandes Niedersachsen-Bremen, sagte zur aktuellen Statistik, der Run auf die staatlichen Fördertöpfe komme nicht überraschend, er habe aber eine unerwartet große Dimension. Dies schlage sich auch im Jahresergebnis nieder. 2021 seien für Bremen und Bremerhaven 3.315 Innovationsprämien bewilligt worden. Die Bilanz des Jahres 2022 weise ein Plus von 22,5 Prozent aus. Dies entspreche 4.062 Förderungen der elektrischen Mobilität. Insgesamt habe der bremische Markt nun 9.592 Umweltboni erhalten.
Bley verwies auf den Anteil der reinen batteriebetriebenen Fahrzeuge (BEV). Dieser habe im Dezember fast 52 Prozent betragen. Der Anteil der Plug-in-Hybride sei bei 48,7 Prozent und lasse aber erkennen, „was uns und der Umwelt in diesem Jahr“ fehlen werde. Die PHEV-Förderung sei komplett gestrichen worden. Dies sei ein falsches Signal für die Elektromobilität und die Mobilitätswende, denn Hybride „sind der Einstieg vieler Kunden in die Elektromobilität“. Man schaue nun gespannt auf die ersten Kennziffern des Jahres 2023 für die „neuen Innovationsprämien“.